Der Aquarium Filter ist das Herzstück deines Aquariums. Er hält das Wasser klar, baut Schadstoffe ab und sorgt dafür, dass deine Fische gesund bleiben. Doch welche Filterarten gibt es, und welche Filtermedien brauchst du wirklich? In diesem Ratgeber erfährst du alles Wichtige für Anfänger und Fortgeschrittene.
Warum ist ein Aquariumfilter im Aquarium so wichtig?
- Mechanische Reinigung: Filter saugen Schmutz, Futterreste und Schwebstoffe an und halten das Wasser klar.
- Biologische Reinigung: Auf dem Filtermaterial siedeln sich nützliche Bakterien an, die giftige Stoffe (z. B. Ammonium, Nitrit) abbauen.
- Wasserbewegung & Sauerstoff: Durch den Filter wird das Wasser bewegt und mit Sauerstoff angereichert.
👉 Ohne Filter kippt ein Aquarium schnell um – besonders bei Einsteigern.
⏱️ Wie lange sollte ein Aquariumfilter laufen?
- Ein Filter läuft 24 Stunden am Tag – ohne Unterbrechung.
- Grund: Die nützlichen Bakterien im Filter brauchen ständig Sauerstoff und einen gleichmäßigen Wasserdurchfluss.
- Wenn der Filter länger als 1–2 Stunden ausgeschaltet ist, können die Bakterien absterben → beim Neustart droht ein Nitritanstieg („Nitritpeak“).
👉 Daher: Filter nie über Nacht ausschalten (z. B. wegen Geräusch oder Stromsparen). Er ist die Lebensversicherung deines Beckens.
🧽 Wann und wie oft sollte man den Filter reinigen?
- Innenfilter:
- Meist alle 2–4 Wochen (abhängig vom Besatz und der Fütterung).
- Reinigen, wenn der Durchfluss deutlich nachlässt oder das Wasser trüber wird.
- Außenfilter:
- Alle 6–12 Wochen, da er viel größeres Volumen hat.
- Reinigung nur, wenn der Durchfluss schwächer wird – nicht „vorsorglich“.
- HMF:
- Extrem wartungsarm → manchmal nur 1x pro Jahr leicht absaugen.
🧼 Wie reinigt man den Filter richtig?
1. Filtermedien
- Schwämme / Matten: vorsichtig im abgesaugten Aquariumwasser ausdrücken, nie unter heißem Leitungswasser.
- Biomedien (Keramikröhrchen, Sinterglas): nur leicht durchspülen, nicht schrubben → Bakterien sollen erhalten bleiben.
- Feinfilterwatte: regelmäßig austauschen, da sie sich zusetzt.
- Chemische Medien (z. B. Aktivkohle): nach 2–3 Wochen entfernen, nicht dauerhaft nutzen.
2. Schläuche (Außenfilter)
- Alle 2–3 Monate reinigen, da sich Biofilm und Mulm absetzen → Durchfluss sinkt.
- Mit einer Schlauchbürste oder speziellen Reinigungssets durchziehen.
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3. Pumpeneinheit
- Rotor regelmäßig kontrollieren (Mulm und Kalk können die Leistung mindern).
- Mit einer kleinen Bürste oder Wattestäbchen vorsichtig reinigen.
❌ Typische Fehler bei der Filterreinigung
- Alle Filtermedien gleichzeitig komplett austauschen → Bakterienstamm bricht zusammen.
- Heißes Wasser oder Spülmittel verwenden → tötet Bakterien ab.
- Filter zu häufig reinigen → System wird instabil.
- Außenfilter beim Reinigen zu lange trocken stehen lassen → Bakterien sterben ab.
Filterarten im Überblick
✅ Innenfilter

Vorteile:
- Einfache Handhabung: Wird direkt ins Becken gehängt, Stromkabel rein, fertig.
- Preisgünstig: Gute Modelle gibt es schon ab 20–40 €.
- Wartung leicht: Schwamm oder Kartusche herausnehmen, ausspülen, wieder einsetzen.
- Platzsparend außerhalb des Beckens: Keine Schläuche oder Schränke nötig.
- Sicher bei Leckagen: Da er im Becken hängt, kein Risiko für Wasserschäden durch Schlauchabrisse.
Nachteile:
- Begrenzte Filterleistung: Wenig Platz für Filtermedien, daher nur für kleine/mittlere Aquarien geeignet.
- Platz im Aquarium: Das Gerät hängt im Becken und nimmt Raum für Pflanzen/Deko.
- Oft geringe Flexibilität: Weniger Möglichkeiten, Medien individuell zu kombinieren.
- Optik: Kabel und Gerät sind sichtbar.
👉 Fazit: Ideal für Einsteiger mit Aquarien bis ca. 120 l, die eine günstige, einfache Lösung suchen.
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✅ Außenfilter

Vorteile:
- Sehr leistungsstark: Kann große Wassermengen umwälzen, auch für 200+ Liter geeignet.
- Großes Filtervolumen: Viel Platz für verschiedene Medien (mechanisch, biologisch, chemisch).
- Individuell bestückbar: Filtermedien frei kombinierbar (z. B. Keramikröhrchen + Schwamm + Aktivkohle).
- Leise: Meist im Unterschrank versteckt, kaum hörbar.
- Mehr Platz im Aquarium: Keine großen Geräte im Becken sichtbar.
Nachteile:
- Teurer: Gute Modelle ab ca. 80–150 €.
- Wartung aufwendiger: Muss ab- und angeschlossen werden, Reinigung dauert länger.
- Platzbedarf: Benötigt Stauraum im Unterschrank.
- Leckagerisiko: Bei Schlauchabriss oder defekten Dichtungen theoretisch Wasserschäden möglich.
👉 Fazit: Perfekt für größere Aquarien ab 100–120 l, wenn du Stabilität, klare Optik und Flexibilität möchtest.
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✅ Hamburger Mattenfilter (HMF)
Vorteile:
- Extrem wartungsarm: Muss nur selten gereinigt werden, oft Monate oder Jahre stabil.
- Große Filterfläche: Riesige Ansiedlungsfläche für Bakterien, dadurch sehr stabile Wasserwerte.
- Langlebig: Fast unverwüstlich, hält viele Jahre.
- Sicher: Keine Schläuche, kein Leckagerisiko.
- Günstig: Eigenbau sehr preiswert, auch fertige Module sind erschwinglich.
Nachteile:
- Optik: Große schwarze Matte an der Beckenwand wirkt für viele unschön.
- Platzverlust: Nimmt im Aquarium viel Raum weg, vor allem bei kleineren Becken.
- Kaum variabel: Weniger Möglichkeiten, Filtermedien individuell zu wechseln.
- Strömung: Nicht so stark wie bei Außenfiltern, für Strömungsliebhaber ungeeignet.
👉 Fazit: Hervorragend für Zuchtbecken, Garnelenbecken und sehr stabile Biotope. Für repräsentative Schauaquarien eher ungeeignet.
❌ Filterlose Aquarien?
- Möglich bei speziellen Setups (z. B. Walstad-Method, stark bepflanzt, niedriger Besatz)
- Für Anfänger nicht zu empfehlen
Filtermedien – was gehört in den Filter?


Ein Filter besteht nicht nur aus Pumpe und Gehäuse – entscheidend sind die Filtermedien im Inneren. Sie übernehmen verschiedene Aufgaben:
🔹 Mechanische Filterung
- Entfernt grobe Schmutzpartikel (Futterreste, Pflanzenreste)
- Typisch: Filterwatte, Filterschaum grob
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🔹 Biologische Filterung
- Hier siedeln sich nützliche Bakterien an
- Abbau von Ammonium → Nitrit → Nitrat
- Typisch: Keramikröhrchen, Sinterglas, Biobälle
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🔹 Chemische Filterung (optional)
- Entfernt gezielt Schadstoffe oder Verfärbungen
- Beispiele: Aktivkohle (nach Medikamenteneinsatz), Torf (senkt pH), Phosphatabsorber (gegen Algen)
- Nicht dauerhaft nutzen, nur bei speziellen Problemen
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Häufige Anfängerfehler beim Filter
❌ Filter zu früh ausschalten → Bakterien sterben ab, Nitritanstieg droht
- ❌ Alle Filtermedien gleichzeitig ersetzen → Bakterienstamm bricht zusammen
- ❌ Zu kleine Filter wählen → Wasser bleibt trüb, instabile Werte
- ❌ Chemische Medien dauerhaft einsetzen → entziehen wichtige Stoffe, bringen Ungleichgewicht
Vergleich: Innenfilter, Außenfilter & HMF
Filterart | Vorteile | Nachteile | Für wen geeignet |
---|---|---|---|
Innenfilter | – Kompakt, im Becken integriert – Einfach zu reinigen – Preisgünstig | – Nimmt Platz im Aquarium weg – Weniger Platz für Filtermedien | Anfänger mit kleinen bis mittleren Becken |
Außenfilter | – Sehr leistungsstark – Viel Platz für Filtermedien – Im Schrank versteckt, leise | – Teurer in der Anschaffung – Reinigung etwas aufwendiger – Platzbedarf neben dem Aquarium | Mittelgroße bis große Becken (ab ca. 100 l geeignet), Gesellschafts- und Aquascaping-Becken |
Hamburger Mattenfilter (HMF) | – Extrem wartungsarm – Große Filterfläche = stabil – Sehr langlebig | – Optisch auffällig – Nimmt viel Platz im Becken weg | Garnelen- und Zuchtbecken, Aquarianer mit Fokus auf Stabilität statt Optik |
🛠️ Best Practices beim Filteraufbau
Damit dein Filter optimal arbeitet, ist nicht nur die Wahl des Modells wichtig, sondern auch die richtige Anordnung der Filtermedien.
1. Reihenfolge der Filtermedien (von grob nach fein)
Ein bewährtes Schema ist:
- Grober Schwamm / Keramikröhrchen
- Fängt große Schmutzpartikel ab
- Schützt die Pumpe vor Verstopfung
- Feiner Schwamm / Filtermatte
- Entfernt kleinere Schwebstoffe
- Erste Ansiedlungsfläche für Bakterien
- Biologisches Filtermedium (z. B. Sinterglas, Biobälle, Keramikröhrchen fein)
- Größte Bakterienansiedlung → Abbau von Ammonium/Nitrit
- Herzstück der Wasseraufbereitung
- Feinfilterwatte (optional)
- Für klares, „poliertes“ Wasser
- Muss regelmäßig gewechselt werden
- Chemische Medien (optional & zeitlich begrenzt)
- Aktivkohle → nach Medikamenteneinsatz
- Torf → für Schwarzwasserbecken (senkt pH, gibt Huminstoffe ab)
- Phosphatabsorber → gezielt gegen Algen
👉 Merke: Mechanische Filterung immer zuerst, biologische immer in der Mitte, chemische nur wenn nötig.
2. Tipps für den Betrieb
- Nie alle Medien gleichzeitig reinigen → sonst sterben zu viele Bakterien ab.
- Filter nicht lange ausschalten → Bakterien sterben ohne Sauerstoff nach 1–2 Stunden.
- Sanft reinigen: Schwämme in abgesaugtem Aquariumwasser ausdrücken, nicht unter heißem Leitungswasser.
- Filtergröße lieber großzügig wählen → zu starker Filter = Strömung drosseln, zu schwacher Filter = ständige Probleme.
3. Strömungsrichtung beachten
- Außenfilter: Einlauf und Auslauf so platzieren, dass eine sanfte Kreisströmung im Becken entsteht.
- Innenfilter: Am besten leicht schräg nach oben ausrichten → sorgt für Sauerstoffeintrag an der Wasseroberfläche.
- HMF: Luftheber oder Pumpe richtig dimensionieren, damit die Strömung nicht zu schwach ist.
Fazit
Ein guter Filter ist die Lebensversicherung für dein Aquarium.
- Für kleine und mittlere Becken reicht ein Innenfilter, ab 100–120 l ist ein Außenfilter empfehlenswert.
- Filtermedien-Kombination: mechanisch (Schwamm/Watte) + biologisch (Keramik/Sinterglas) ist Pflicht, chemische Medien nur bei Bedarf.
- Pflege regelmäßig, aber schonend – dann läuft dein Aquarium stabil und deine Fische bleiben gesund.
- Ein Filter arbeitet nur so gut, wie er aufgebaut und gepflegt ist. Mit der richtigen Reihenfolge der Medien und regelmäßiger, schonender Wartung schaffst du die Grundlage für ein stabiles Aquarium – egal ob Innen-, Außen- oder Mattenfilter.
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🔌 Digitale Aquariumfilter – die Zukunft der Filtertechnik?
Neben klassischen Innen- und Außenfiltern gibt es inzwischen auch digitale Filtersysteme, z. B. von EHEIM (eXperience, professionel 5e Digital). Diese bringen einige moderne Vorteile:
✅ Vorteile digitaler Filter
- App-Steuerung: Filterleistung, Durchfluss und Wartungsintervalle bequem per Smartphone einstellen und überwachen.
- Automatische Durchflussregulierung: Der Filter passt sich an die Beckenbedingungen an (z. B. Strömung reduzieren für ruhige Phasen oder beim Füttern).
- Wartungserinnerung: Meldet, wenn die Leistung nachlässt und eine Reinigung nötig ist.
- Energieeffizienz: Intelligente Steuerung spart Strom im Vergleich zu dauerhaft hoher Leistung.
❌ Nachteile digitaler Filter
- Deutlich teurer (oft 250–400 € oder mehr).
- Komplexer in der Einrichtung → eher nichts für blutige Anfänger.
- Abhängigkeit von Elektronik → mehr Technik = mehr potenzielle Fehlerquellen.
Infos gibt es hier bei eheim.com direkt
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Fazit zu digitalen Filtern
Digitale Filter sind kein Muss, aber ein spannendes Upgrade für alle, die große Aquarien betreiben oder ihr Becken möglichst smart und effizient steuern möchten. Für Anfänger reicht ein klassischer Innen- oder Außenfilter völlig aus – doch wer langfristig investieren will oder ein Smarthome hat, findet in den digitalen Modellen eine komfortable und zukunftssichere Lösung.