Testkits & Wasserwerte im Aquarium messen

Ein gesundes Aquarium steht und fällt mit der Wasserqualität. Für Anfänger ist es oft schwer zu verstehen, welche Werte wirklich relevant sind, wie man sie misst und wie man die Ergebnisse richtig interpretiert. In diesem Ratgeber erfährst du alles über Aquarium Testkits, die wichtigsten Wasserwerte und typische Fehler, die du vermeiden solltest.


Warum Wasserwerte im Aquarium messen?

Fische, Garnelen und Pflanzen benötigen stabile Bedingungen, um gesund zu bleiben. Schon kleine Abweichungen können Stress verursachen oder sogar zum Tod führen.

Die häufigsten Probleme, die durch schlechte Wasserwerte entstehen:

  • Algenwachstum bei zu vielen Nährstoffen (Nitrat, Phosphat).
  • Fischsterben durch Nitritspitzen oder falschen pH-Wert.
  • Krankheiten durch dauerhaft schlechte Wasserqualität.

Regelmäßige Tests sind deshalb Pflicht – besonders bei neuen Aquarien (Einfahrphase) oder nach Wasserwechseln.


Welche Testmethoden gibt es?

Es gibt drei gängige Arten von Testsystemen:

1. Stäbchentests

  • Sehr einfach in der Anwendung.
  • Man taucht den Teststreifen ins Wasser, wartet kurz und vergleicht die Farbfelder mit einer Skala.
  • Vorteil: Schnell, günstig, viele Werte auf einmal.
  • Nachteil: Weniger genau, oft nur grobe Orientierung.

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2. Tröpfchentests

  • Flüssigkeit aus kleinen Tropfflaschen wird zu einer Wasserprobe gegeben.
  • Farbvergleich zeigt den exakten Wert an.
  • Vorteil: Sehr genau, ideal für wichtige Parameter wie Nitrit oder pH.
  • Nachteil: Etwas mehr Aufwand, teurer als Stäbchen.

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3. Digitale Messgeräte

  • Elektronische Geräte messen z. B. pH, Leitwert oder Temperatur.
  • Vorteil: Sehr präzise, schnelle Messung, jederzeit wiederholbar.
  • Nachteil: Anschaffung teuer, Kalibrierung nötig.

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Die wichtigsten Wasserwerte im Überblick

1. pH-Wert (Säuregrad)

  • Zeigt an, ob das Wasser sauer, neutral oder basisch ist.
  • Optimal für die meisten Süßwasserfische: 6,5–7,5.
  • Abweichungen können Stress verursachen oder Filterbakterien schädigen.

2. KH (Karbonathärte)

  • Stabilisator für den pH-Wert.
  • Wert sollte mindestens bei 3–4 °dKH liegen, sonst kann der pH stark schwanken.

3. GH (Gesamthärte)

  • Maß für Calcium- und Magnesiumgehalt.
  • Wichtig für Knochenbau und Stoffwechsel von Fischen und Garnelen.
  • Optimalbereich: 5–15 °dGH (abhängig von Fischart).

4. Nitrit (NO₂)

  • Giftig für Fische schon ab 0,2 mg/l.
  • Muss immer bei 0 mg/l liegen.
  • Besonders in der Einfahrphase regelmäßig testen.

5. Nitrat (NO₃)

  • Endprodukt des Stickstoffkreislaufs.
  • In kleinen Mengen (unter 25 mg/l) unproblematisch.
  • Zu hohe Werte fördern Algen.

6. Phosphat (PO₄)

  • Wichtiger Pflanzennährstoff, aber bei Übermaß Algenauslöser.
  • Ideal: unter 0,5 mg/l in Gesellschaftsbecken.

7. Eisen (Fe)

  • Pflanzen benötigen Eisen für das Wachstum.
  • Optimal: 0,05–0,1 mg/l.
  • Mangel führt zu gelben Blättern, Überdüngung zu Algen.

8. Ammonium/Ammoniak (NH₄/NH₃)

  • Entsteht aus Fischkot und Futterresten.
  • NH₃ ist hochgiftig, besonders bei pH über 7.
  • Muss so schnell wie möglich von Bakterien abgebaut werden.

Wie oft sollte man messen?

  • Einfahrphase: alle 2–3 Tage (besonders Nitrit).
  • Eingespieltes Aquarium: wöchentlich oder bei Problemen.
  • Nach Veränderungen (neue Fische, Pflanzen, Medikamente): häufiger prüfen.

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Typische Fehler beim Messen

  1. Teststäbchen zu lange ins Wasser tauchen – verfälscht die Werte.
  2. Falsches Ablesen bei schlechtem Licht – Farben wirken anders.
  3. Alte Tests verwenden – abgelaufene Chemikalien sind ungenau.
  4. Nicht kalibrierte digitale Geräte – Messung ist dann wertlos.

Praktische Tipps

  • Lagere Testkits kühl und trocken.
  • Vergleiche deine Werte nicht nur mit der Packung, sondern auch mit Empfehlungen für deine Fischarten.
  • Bei Abweichungen nicht hektisch reagieren – Wasserwerte langsam anpassen (z. B. über Wasserwechsel, Filteranpassung, Pflanzenpflege).
  • Nutze Kombination: Stäbchen für den schnellen Überblick, Tropfen für exakte Werte.

Fazit

Ohne regelmäßige Kontrolle der Wasserwerte riskierst du Stress, Krankheiten und Algen im Aquarium. Einsteiger sollten mindestens pH, KH, GH, Nitrit und Nitrat regelmäßig prüfen. Wer Pflanzen pflegt, ergänzt Eisen und Phosphat.

Die Wahl des richtigen Testkits hängt vom Anspruch ab: Stäbchen sind schnell, Tropfen genauer, digitale Geräte High-End. Mit etwas Routine wird die Wasseranalyse zum festen Bestandteil deiner Aquarienpflege – und deine Fische danken es dir mit Gesundheit und Vitalität.

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