Nach 4-6 Wochen Einlaufphase ist der große Moment gekommen: Dein Aquarium ist stabil, die Pflanzen wachsen, die Wasserwerte passen – jetzt dürfen die ersten Tiere einziehen. Damit alles reibungslos klappt, solltest du bei der Auswahl und beim Einsetzen einige Dinge beachten.
1) Wann ist das Aquarium wirklich bereit?
- Nitrit (NO₂) = 0 mg/l → darf dauerhaft nicht nachweisbar sein.
- Nitrat (NO₃) nachweisbar → zeigt, dass der Stickstoffkreislauf funktioniert.
- pH, KH und GH stabil → im passenden Bereich für deine späteren Tiere.
- Pflanzen wachsen und sorgen für Sauerstoff und biologische Stabilität.
👉 Tipp: Trage deine Werte ins Wasserwerte-Tool ein, um sicherzugehen, dass dein Becken stabil läuft.
2) Welche Tiere eignen sich für den Start?
- Robuste Anfängerfische
- Guppys 🐠
- Platies 🐠
- Panzerwelse (kleine Arten, z. B. Corydoras pygmaeus) 🐠
- Neonsalmler (in Gruppen ab 10 Tieren) 🐠
- Wirbellose für Anfänger
- Red Fire Garnelen 🦐
- Posthornschnecken 🐌
💡 Wichtig: Keine empfindlichen Arten wie Diskus oder Bienengarnelen für den Start – diese brauchen extrem stabile Wasserwerte.
3) Besatz langsam aufbauen
- Nur wenige Tiere auf einmal einsetzen – z. B. zuerst 10 Guppys oder 10 Neons.
- Abstand von 1–2 Wochen zwischen weiteren Gruppen → Bakterienpopulation kann sich an den steigenden Besatz anpassen.
- Futter sparsam dosieren → Filter und Pflanzen schaffen es anfangs nur kleine Mengen zu verarbeiten.
4) Eingewöhnung der Tiere
- Transporttüte 30 Minuten im Aquarium schwimmen lassen, damit sich die Temperaturen angleichen.
- Danach langsam Beckenwasser in kleinen Portionen in die Tüte geben.
- Fische vorsichtig mit einem Kescher ins Aquarium setzen – Transportwasser nicht ins Becken kippen!
- Garnelen am besten mit Tropf-Methode eingewöhnen (langsam über 1–2 Stunden).
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5) Erste Tage nach dem Einsetzen
- Fische beobachten: Schwimmen sie aktiv? Atmen sie normal?
- Futter nur in winzigen Mengen geben (alles in 2 Minuten weg).
- Wasserwerte in den ersten Tagen häufiger kontrollieren – noch immer kann Nitrit kurzfristig ansteigen.
6) Wo solltest du Fische kaufen?
Nicht alle Bezugsquellen sind gleich gut – die Herkunft deiner Fische entscheidet über deren Gesundheit und Lebenserwartung.
🏪 Zoofachgeschäft
- Vorteile: Große Auswahl, Fische sofort verfügbar, Beratung vor Ort.
- Nachteile: Qualität schwankt stark → manche Ketten arbeiten mit Massenzuchten, Tiere sind oft gestresst.
👉 Tipp: Beobachte das Geschäft: Sind die Becken sauber, die Fische aktiv und ohne sichtbare Krankheiten? Dann kannst du dort guten Gewissens kaufen.
🐟 Lokaler Züchter / Aquarienverein
- Vorteile: Meist gesündere Tiere, weniger Stress, an Leitungswasser der Region gewöhnt.
- Nachteile: Manchmal nur kleine Auswahl oder längere Wartezeit.
👉 Tipp: In vielen Städten gibt es Aquarienvereine oder Züchterbörsen – super Möglichkeit für robuste Tiere.
🌐 Online-Shops
- Vorteile: Riesige Auswahl, auch seltene Arten.
- Nachteile: Versand bedeutet Stress, hohe Transportkosten, Risiko bei empfindlichen Arten.
👉 Empfehlung nur für erfahrenere Aquarianer oder spezielle Wünsche.
🚫 Baumarkt-Aquaristik
- Oft schlechte Haltung, hohe Sterberaten. Nur im Notfall und nach sehr genauer Prüfung.
7) Woran erkennst du gesunde Fische beim Kauf?
- Klare Augen, glänzende Schuppen, keine weißen Punkte oder Risse in den Flossen.
- Tiere schwimmen aktiv, nicht apathisch am Boden.
- Kein hektisches Atmen an der Wasseroberfläche.
- Becken im Laden sind sauber und wirken gepflegt.
💡 Pro-Tipp
Kaufe deine Fische möglichst vormittags → Tiere sind fitter und haben noch nicht den Stress von ständigen Verkäufen hinter sich. Transportiere sie direkt nach Hause, am besten in einer isolierten Box (gerade im Sommer/Winter).
❌ Typische Fehler beim Ersteinsatz
- Alle Tiere auf einmal einsetzen → Filter kippt.
- Empfindliche Arten wählen → sterben oft schon in den ersten Wochen.
- Überfüttern → Wasser kippt sofort, Algen und Nitrit steigen.
- Kein Test vor dem Einsetzen → Tiere werden vergiftet.
Mini-Checkliste „Erste Tiere einsetzen“
- Wasserwerte stabil (Nitrit = 0 mg/l, Nitrat nachweisbar)
- Erste Gruppe robuster Tiere ausgewählt
- Eingewöhnung langsam & stressfrei durchgeführt
- Nur wenige Tiere eingesetzt, Fütterung sparsam
- Weitere Tiere erst nach 1–2 Wochen nachsetzen
Fazit
Der Einzug der ersten Tiere ist ein besonderer Moment. Mit Geduld, sorgfältiger Auswahl und langsamer Besatzsteigerung bleibt dein Aquarium stabil – und deine Fische, Garnelen und Schnecken fühlen sich von Anfang an wohl.