Aquarienbeleuchtung für Anfänger

Die richtige Aquarienbeleuchtung ist ein entscheidender Faktor für ein gesundes Aquarium. Sie beeinflusst nicht nur das Wachstum von Pflanzen, sondern auch das Wohlbefinden der Fische. Für Einsteiger ist es oft schwer zu entscheiden, welche Lampe, Lichtfarbe oder Beleuchtungsdauer optimal sind. In diesem Ratgeber erfährst du alles Wichtige rund um die Beleuchtung deines Aquariums.


Warum ist Aquarienbeleuchtung so wichtig?

In einem Aquarium ersetzt die Lampe das Sonnenlicht. Pflanzen benötigen Licht für die Photosynthese, um Sauerstoff zu produzieren und Nährstoffe zu verarbeiten. Gleichzeitig bestimmt das Licht den Tag-Nacht-Rhythmus der Fische. Eine falsche Beleuchtung kann zu Algenproblemen oder gestressten Tieren führen.

👉 Ein Tipp: Mit unserem Aqualizer kannst du prüfen, ob deine Wasserwerte zu deiner Beleuchtung und Bepflanzung passen.


Arten von Aquarienbeleuchtung

Es gibt verschiedene Lampentypen, die sich für die Aquaristik eignen. Jede Technik hat Vor- und Nachteile.

1. LED-Beleuchtung

LEDs sind heute Standard. Sie sind energieeffizient, langlebig und bieten verschiedene Lichtfarben. Viele LED-Systeme lassen sich sogar dimmen oder per App steuern.

2. Leuchtstoffröhren (T5/T8)

Früher weit verbreitet, heute zunehmend von LEDs verdrängt. Sie bieten ein gutes Pflanzenwachstum, sind aber weniger effizient.

  • Vorteil: kostengünstig in der Anschaffung
  • Nachteil: häufiger Lampenwechsel nötig, je nach Größe hoher Energieverbrauch

3. Metalldampflampen (HQI/HCI)

Vor allem bei Meerwasseraquarien oder großen Becken beliebt. Sie liefern ein intensives, tief eindringendes Licht.

  • Vorteil: sehr hohe Lichtleistung
  • Nachteil: hoher Energieverbrauch, starke Wärmeentwicklung

Licht: Wichtig für Pflanzen, weniger für Fische

Ein häufiger Anfängerfehler ist zu denken, dass die Fische viel Licht benötigen. Tatsächlich spielt die Beleuchtung für Fische nur eine untergeordnete Rolle – sie brauchen lediglich einen Tag-Nacht-Rhythmus.
👉 Für das Pflanzenwachstum ist Licht jedoch entscheidend. Ohne ausreichend Licht verkümmern die Pflanzen, Algen übernehmen die Oberhand und das biologische Gleichgewicht kippt.


Farbtemperatur und Spektrum

Licht ist nicht gleich Licht. Die Farbtemperatur wird in Kelvin (K) angegeben.

  • 3.000–4.000 K: warmweiß, eher dekorativ, weniger pflanzenfreundlich
  • 6.000–7.000 K: neutralweiß, ideal für Süßwasseraquarien und Pflanzen
  • 10.000 K und mehr: kühlweiß/bläulich, oft in Meerwasseraquarien

Pflanzen benötigen ein Spektrum im blauen und roten Bereich, Fische wirken dagegen unter neutralweißem Licht am natürlichsten.


Faustformeln für die richtige Leistung

Die Lichtleistung wird in Lumen pro Liter Wasser berechnet. Als grobe Orientierung:

  • Schwach beleuchtetes Aquarium (Schattenpflanzen wie Anubias, Javafarn): 10–20 Lumen/Liter
  • Mittel beleuchtetes Aquarium (typische Anfängerpflanzen wie Vallisnerien, Hygrophila): 20–40 Lumen/Liter
  • Stark beleuchtetes Aquarium (anspruchsvolle Pflanzen, Rote Pflanzen, Bodendecker): 40–60+ Lumen/Liter

👉 Beispiel: Ein 100-Liter-Becken mit mittleren Pflanzen benötigt etwa 2.000–3.000 Lumen.

Viele LED-Hersteller geben die Lumen-Werte direkt an. Bei Röhren und HQI-Lampen ist es oft schwieriger – hier hilft meist ein Umrechnungsfaktor (Watt → Lumen).


Beleuchtungsdauer im Aquarium

Die richtige Beleuchtungsdauer ist entscheidend:

  • 6–8 Stunden für frisch eingerichtete Aquarien (Einfahrphase)
  • 10–12 Stunden für eingespielte Becken mit Pflanzen

Tipp: Verwende eine Zeitschaltuhr oder eine App-Steuerung – das sorgt für einen gleichmäßigen Rhythmus.


Lebensdauer & Stromverbrauch der Lampen

LED-Beleuchtung

  • Lebensdauer: bis zu 50.000 Stunden (mehrere Jahre bei täglichem Einsatz)
  • Stromverbrauch: sehr gering, ca. 20–30 % einer vergleichbaren Röhre
  • Kosten: höhere Anschaffung, aber langfristig günstiger

Leuchtstoffröhren (T5/T8)

  • Lebensdauer: ca. 8.000–12.000 Stunden (meist 1–2 Jahre)
  • Stromverbrauch: mittel, deutlich höher als LED
  • Kosten: günstig in der Anschaffung, aber häufiger Austausch

Metalldampflampen (HQI/HCI)

  • Lebensdauer: ca. 6.000–10.000 Stunden
  • Stromverbrauch: sehr hoch
  • Kosten: teuer im Betrieb, v. a. durch Energieverbrauch

Stromkosten berechnen

So kannst du deine Beleuchtung kalkulieren:

Beispielrechnung LED

  • Aquarium: 100 Liter
  • Leistung: 25 Watt LED
  • Beleuchtungsdauer: 10 Stunden/Tag
  • Verbrauch: 25 W × 10 h = 250 Wh = 0,25 kWh/Tag
  • Stromkosten: 0,25 kWh × 0,30 € ≈ 0,07 € pro Tag → ca. 25 € im Jahr

Beispielrechnung T5-Röhre (2 × 39 Watt = 78 Watt)

  • Verbrauch: 0,78 kWh/Tag
  • Stromkosten: 0,78 × 0,30 € ≈ 0,23 €/Tag → ca. 84 € im Jahr

👉 Unterschied: LEDs sparen auf lange Sicht sehr viel Geld und reduzieren auch die Wärmeentwicklung im Becken.


Beleuchtung und Algen

Zu langes oder falsches Licht fördert Algenwuchs. Einige Tipps:

  • Maximal 12 Stunden Beleuchtung
  • Ggf. Mittagspause (z. B. 5 Stunden Licht – 2 Stunden Pause – 5 Stunden Licht), ist aber eher unnatürlich und kann zu Stress bei den Tieren sorgen.
  • Passende Pflanzendüngung und CO₂-Versorgung sicherstellen

Zubehör für die perfekte Beleuchtung

Neben der Lampe selbst gibt es hilfreiches Zubehör:

  • Reflektoren: erhöhen die Lichtausbeute bei Röhren
  • Dimmer: für Sonnenauf- und -untergangseffekte
  • Aquariumabdeckungen mit integrierter Beleuchtung

Fazit: Schritt für Schritt zur optimalen Beleuchtung

Für Anfänger empfiehlt sich meist eine LED-Lösung mit ca. 6.500 K, die eine einfache Steuerung ermöglicht. Achte darauf, dass deine Pflanzen ausreichend Licht bekommen und die Beleuchtungsdauer regelmäßig ist. Mit der richtigen Lampe sehen deine Fische nicht nur besser aus – dein Aquarium bleibt auch langfristig gesund.

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