Ein Aquarium ohne Pflanzen wirkt leer und instabil. Pflanzen sind nicht nur Deko, sondern übernehmen wichtige Aufgaben: Sie produzieren Sauerstoff, verbrauchen Nährstoffe und helfen dabei, Algen in Schach zu halten. Damit sie jedoch kräftig wachsen, brauchen sie eines: die richtige Düngung.
Gerade Anfänger wundern sich oft: „Warum wachsen meine Pflanzen nicht, obwohl ich Licht und Filter habe?“ Die Antwort ist meist simpel – es fehlen wichtige Nährstoffe. In diesem Ratgeber erfährst du, welche Düngerarten es gibt, wie du sie richtig dosierst und welche Produkte für Einsteiger geeignet sind.
👉 Tipp: Gesunde Pflanzen = weniger Algenprobleme. Mit einer klugen Düngung ersparst du dir später viel Ärger.
Makronährstoffe – die Basis für Pflanzenwachstum
Die drei Hauptnährstoffe werden oft als NPK bezeichnet:
- N = Stickstoff: sorgt für grünes Wachstum. Fehlt er, werden Blätter blassgelb.
- P = Phosphat: wichtig für Energie und Zellteilung. Mangel zeigt sich in schlechtem Wachstum.
- K = Kalium: stabilisiert Zellen, sorgt für kräftige Blätter. Mangel führt zu Löchern oder schwarzen Flecken.
Diese Makronährstoffe entstehen zwar teilweise durch Futterreste und Fischkot, reichen in bepflanzten Becken aber nicht immer aus.
Mikronährstoffe – kleine Mengen, große Wirkung
Neben NPK benötigen Pflanzen auch Spurenelemente:
- Eisen (Fe): unverzichtbar für Fotosynthese. Mangel → gelbe Blattadern.
- Magnesium (Mg): Bestandteil des Chlorophylls. Mangel → gelbe Blätter trotz Dünger.
- Mangan, Bor, Zink: kleine Mengen, aber entscheidend für gesundes Wachstum.
👉 Viele Flüssigdünger enthalten diese Spurenelemente in ausgewogener Form, z. B. Dennerle V30 Complete oder JBL Ferropol.
Welche Düngerarten gibt es?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du deine Pflanzen versorgen kannst.
1. Flüssigdünger
- Einfach dosierbar, meist wöchentlich ins Wasser gegeben.
- Enthält Mikro- und/oder Makronährstoffe.
- Ideal für Einsteiger, da unkompliziert.
- Beispiele: JBL Ferropol, Dennerle V30, Tropica Premium Nutrition.
2. Wurzeldünger & Düngekugeln
- Werden direkt in den Bodengrund gedrückt.
- Besonders wichtig für Stängelpflanzen und Rosettenpflanzen (z. B. Echinodorus).
- Langanhaltend (wirken über Wochen).
- Klassiker: JBL 7 Kugeln, Dennerle Deponit Balls.
3. Langzeitdünger im Bodengrund
- Bodensubstrate mit eingebauten Nährstoffen, z. B. Tropica Aquarium Soil.
- Besonders für neu eingerichtete Becken geeignet.
- Vorteil: Nährstoffe sind direkt an den Wurzeln verfügbar.
4. CO₂-Düngung
- Kohlenstoff ist der wichtigste Pflanzennährstoff überhaupt.
- Ohne CO₂ können Pflanzen trotz Dünger und Licht kümmerlich wachsen.
- Möglichkeiten:
- Bio-CO₂ (günstig, für kleine Aquarien)
- Druckgas-CO₂-Anlagen (für mittlere bis große Becken, präzise Dosierung)
- Marken: Dennerle CO₂ Starter-Set, JBL ProFlora Systeme.
Wie oft und wie viel düngen?
Viele Anfänger machen den Fehler, „auf Verdacht“ zu düngen. Das führt oft zu Algen, weil zu viel Phosphat oder Nitrat im Wasser landet.
- Flüssigdünger: 1× pro Woche nach Anleitung dosieren. Bei stark bepflanzten Becken evtl. 2–3× in kleineren Mengen.
- Wurzeldünger: alle 2–3 Monate erneuern.
- CO₂: am besten dauerhaft über eine Anlage mit Blasenzähler.
👉 Faustregel: Lieber regelmäßig kleine Mengen als selten große Gaben.
Einfache Düngesysteme für Anfänger
Für Einsteiger ist es sinnvoll, mit einem Komplettdünger zu starten. Damit deckst du die wichtigsten Spurenelemente ab, ohne dich zu verzetteln.
- Empfehlung: Dennerle V30 oder JBL Ferropol.
Fortgeschrittene Aquarianer setzen oft auf Mehr-Komponenten-Systeme, bei denen Makro- und Mikronährstoffe getrennt dosiert werden (z. B. Aqua Rebell oder Tropica).
Düngung & Wasserwerte
Dünger wirkt nur dann optimal, wenn die Wasserwerte stimmen:
- pH und KH beeinflussen die CO₂-Löslichkeit.
- Zu wenig Licht = Pflanzen können Dünger nicht umsetzen.
- Gute Wasserzirkulation sorgt dafür, dass Nährstoffe verteilt werden.
👉 Nutze unser Tool auf aquariuminsider.de/tool, um deine Wasserwerte zu checken und herauszufinden, ob deine Düngung optimal passt.
Typische Probleme & Lösungen
- Algen trotz Dünger: meist Ungleichgewicht (zu viel Phosphat oder Nitrat, zu wenig CO₂).
- Gelbe Blätter: Eisenmangel → mehr Mikrodünger geben.
- Löcher in Blättern: Kalium-Mangel → Kaliumdünger ergänzen.
- Kein Wachstum trotz Dünger: meist fehlt CO₂ oder ausreichend Licht.
Fazit: So düngst du richtig
Aquarium-Düngung klingt anfangs kompliziert, ist aber einfach:
- Setze auf einen guten Flüssigdünger für den Start.
- Ergänze bei Bedarf Wurzeldünger für große Pflanzen.
- Überlege dir eine CO₂-Anlage, wenn du ein stark bepflanztes Aquarium hast.
👉 Mit der richtigen Düngung wachsen deine Pflanzen kräftig, das Wasser bleibt klar und Algen haben kaum eine Chance.