Panzerwelse gehören zu den beliebtesten Aquarienfischen überhaupt – und das völlig zu Recht. Besonders der Metallpanzerwels (Corydoras aeneus) ist für Anfänger eine hervorragende Wahl. Er ist robust, friedlich, aktiv und dabei ein echter Hingucker. In diesem Ratgeber erfährst du alles, was du über die Haltung, Vergesellschaftung, Fütterung und Zucht dieser faszinierenden Bodenbewohner wissen musst.
Herkunft und Lebensraum
Der Metallpanzerwels stammt ursprünglich aus Südamerika. Sein Verbreitungsgebiet reicht von Venezuela über Kolumbien bis nach Argentinien. Dort lebt er in langsam fließenden Flüssen, Teichen und überschwemmten Waldgebieten. Besonders auffällig ist, dass Panzerwelse gerne in großen Schwärmen unterwegs sind. Genau das solltest du auch im Aquarium beachten: Sie brauchen die Sicherheit der Gruppe.
Aussehen und Verhalten
Panzerwelse besitzen eine metallisch glänzende Färbung – je nach Lichtverhältnissen schimmern sie golden, grünlich oder kupferfarben. Sie haben einen gedrungenen Körperbau mit charakteristischen Barteln am Maul, die sie nutzen, um den Bodengrund nach Futter zu durchstöbern.
Typisch ist ihr wuseliges Verhalten: Ständig sind sie unterwegs, durchkämmen den Sand und suchen nach Futterresten. Obwohl sie friedlich sind, wirken sie nie langweilig. Besonders spannend ist ihr Atemverhalten: Panzerwelse steigen regelmäßig zur Wasseroberfläche auf und schnappen nach Luft. Das liegt daran, dass sie eine spezielle Darmatmung entwickelt haben – ein echtes Überlebens-Feature aus der Natur.
Aquariumgröße und Einrichtung
Für eine kleine Gruppe von 6–8 Tieren reicht ein Aquarium ab 80 Litern. Wichtig ist dabei weniger die Höhe, sondern die Grundfläche – denn Panzerwelse sind Bodenfische.
Bodengrund
Der Bodengrund ist für Panzerwelse entscheidend. Feiner Sand (z. B. JBL Sansibar Sand) ist ideal, da sie darin graben können, ohne ihre empfindlichen Barteln zu verletzen. Grober Kies ist ungeeignet, da er zu Verletzungen führen kann.
Einrichtung
- Wurzeln und Steine sorgen für Versteckmöglichkeiten.
- Dichte Bepflanzung am Rand, aber genügend freie Flächen zum Wühlen.
- Dunkler Bodengrund lässt die Farben besonders zur Geltung kommen.
Ein guter Filter (z. B. Eheim Aquaball) sorgt für sauberes Wasser und genügend Sauerstoff – wichtig für die Gesundheit deiner Panzerwelse.
Wasserwerte
Metallpanzerwelse sind sehr anpassungsfähig, was sie für Anfänger ideal macht. Trotzdem solltest du die folgenden Wasserwerte einhalten:
- Temperatur: 22–28 °C
- pH-Wert: 6,0–7,5
- Gesamthärte (GH): 2–15 °dH
- Karbonathärte (KH): 1–8 °dH
Regelmäßige Wasserwechsel sind Pflicht, da Panzerwelse empfindlich auf Nitrit reagieren. Mit unserem kostenlosen Wasserwerte-Tool kannst du deine Werte ganz einfach dokumentieren und überwachen.
Ernährung
Panzerwelse sind Allesfresser. Sie nehmen Futterreste vom Boden auf, sollten aber nicht als „Resteverwerter“ missverstanden werden. Eine gezielte Fütterung ist wichtig:
- Tablettenfutter (z. B. Sera Wels-Chips oder JBL NovoTab)
- Frostfutter wie Mückenlarven oder Artemia
- Lebendfutter für Abwechslung
- Ab und zu Gemüsechips (z. B. Spirulina)
Füttere am besten abends, wenn sie aktiver sind, und achte darauf, dass das Futter auch wirklich am Boden ankommt.
Vergesellschaftung
Panzerwelse sind absolut friedlich und lassen sich mit fast allen Zierfischen vergesellschaften. Ideal sind:
- Salmler (z. B. Neons)
- Guppys oder Platys
- Zwergbuntbarsche wie Apistogramma
- Garnelen (bei genügend Verstecken)
Nicht geeignet sind große, aggressive Arten oder Raubfische. Auch mit sehr aktiven Fischen wie Sumatrabarben können sie gestresst wirken.
Gruppengröße
Einzelne Panzerwelse verkümmern – sie brauchen unbedingt Gesellschaft. Halte mindestens 6 Tiere, besser 8–10. Erst im Schwarm zeigen sie ihr typisches Sozialverhalten. Du wirst sehen: Wenn sie gemeinsam den Boden abgrasen, wirkt das Aquarium viel lebendiger.
Zucht im Aquarium
Die Zucht von Metallpanzerwelsen ist auch für Anfänger machbar. Häufig legen sie bereits im Gesellschaftsbecken Eier ab.
Voraussetzungen:
- Gruppe von mindestens 6 Tieren
- Absenkung der Wassertemperatur nach einem Wasserwechsel als Zuchtanreiz
- Laichsubstrat wie feine Pflanzen (z. B. Javafarn)
Die Eier werden oft an die Scheiben oder Pflanzen geklebt. Nach 3–5 Tagen schlüpfen die Larven. Wichtig ist dann eine gezielte Aufzucht mit feinem Lebendfutter oder spezieller Aufzucht-Nahrung.
Häufige Fehler
- Kies statt Sand – Verletzungen an den Barteln sind die Folge.
- Zu kleine Gruppen – einzeln gehaltene Panzerwelse werden scheu und ungesund.
- Keine gezielte Fütterung – sie verhungern trotz „Resten“ im Becken.
- Schlechte Wasserqualität – empfindlich bei Nitritspitzen, daher immer regelmäßig Wasser wechseln.
Fazit
Der Metallpanzerwels ist der ideale Einsteigerfisch. Er ist robust, gesellig, hübsch anzusehen und trägt zur Sauberkeit des Beckens bei. Mit einem sandigen Bodengrund, einer Gruppe von mindestens 6 Tieren und abwechslungsreicher Fütterung wirst du lange Freude an diesen Bodenbewohnern haben.
👉 Tipp: Wenn du Panzerwelse einsetzen willst, denk auch an die passende Technik und das richtige Futter. Empfehlenswerte Produkte: